In jedem Jahr liest und sieht man in den Nachrichten, dass es in den Bergen wieder einmal Lawinenabgänge gegeben hat. Bedauerlicherweise kommen dadurch jedes Jahr auch viele Menschen ums Leben. Wir schauen uns heute einmal an wie Lawinen entstehen und was sie so gefährlich macht.
Wie entstehen Lawinen?
Lawinen entstehen nur auf einem abschüssigen Gelände, wie zum Beispiel einer Bergflanke mit einer Neigung zwischen 20 und 50 Grad. Der Schnee kommt durch die geringe Neigung nicht zum rutschen wird durch sein Eigengewicht auf dem Berg gehalten. Häufig reichen jedoch schon bestimmte Ereignisse aus, um die Lawine zu lösen. Schwerer Niederschlag oder auch Erschütterungen beeinflussen das Gelände und können einen Schneelawinenabgang verursachen.
Auch die Sonnenscheindauer und der Waldwuchs am Berg hat einen Einfluss auf die Lawinengefahr. Ein Berghang ohne Waldwuchs bietet eine größere Lawinengefahr. Ein Wald kann die Lawine aufhalten.
Besonders einsetzendes Tauwetter birgt eine große Lawinengefahr. Grundsätzlich kann man zwischen verschiedenen Lawinenarten unterscheiden.
Die Schneebrettlawine
Wenn sich eine große, zusammenhängende Schneefläche, ein Schneebrett, löst, spricht man von der Schneebrettlawine. Zunächst setzt sich die komplette Fläche in Bewegung und rutscht den Berghang hinab. Je schneller die Lawine wird, desto mehr zerbricht sie in einzelne Schollen.
Ideale Voraussetzungen für eine Lawine entstehen, durch z.B. unterschiedliche Schichten innerhalb der Schneedecke. So kann die untere Schneeschicht aus weichen Schnee bestehen, während der Wind die obere Schneedecke verdichtet. Die oberste Schneedecke löst sich dann als Schneebrett und gleitet auf dem weichen Schnee nach unten.
Die Lockerschneelawine
Eine Lockerschneelawine hat ihren Ursprung in einer kleinen Schneemasse, die jedoch immer mehr Schnee und Eis aufnimmt und wächst, wenn Sie den Berghang hinab rutscht. Die Lockerschneelawine kann dabei sehr groß werden. Am häufigsten entsteht sie aus weichen und wenig verfestigten Schnee.
Staublawine
Die Staublawine hat Ähnlichkeit mit der Lockerschneelawine, jedoch mit dem Unterschied, dass sich hier der Lockerschnee mit der Luft vermischt und somit eine sogenannte Suspensionswolke entsteht. Diese Wolke kann sehr schnell werden und bietet eine große Zerstörungskraft. Leider lassen sich Staublawinen nur schwer vorhersagen.
Die Nasslawine
Eine Nasslawine entsteht häufig bei Tauwetter. Der Schnee ist nass und schwer und bildet einen großen Druck. Es können sich auch mehrere kleine Lawinen zu einer großen Lawine zusammenschließen
Durch Lawinen kommen in jedem Jahr viele Menschen ums Leben. In den Nachrichten bekommen wir häufig jedoch nur etwas von den Opfern mit, die in den Alpen verschüttet sind.
Wenn eine Lawine Menschen verschüttet hat, kann man mit Hilfe von Hunden versuchen diese aufzuspüren. Auch der Einsatz von Wärmebildkameras ist denkbar. Die Todesursache ist dann übrigens häufig nicht das Ersticken der Lawinenopfer. Erfrierungen oder der Aufprall auf Felsen oder Bäume sind in der Regel die Ursache. Auch der Druck durch das Eigengewicht der Lawine kann Menschen erdrücken.
Bedingt durch den Klimawandel in Verbindung mit einer Rodung der Bäume von Skihängen, hat sich das Lawinenrisiko in den letzten Jahren ständig erhöht. Die vielen Wintersportler bilden ebenfalls ein großes Risiko, da sie durchaus versehentlich eine Lawine auslösen können.