Stürme

Stürme sind eine besondere Form des Windes. Man spricht von einem Sturm, wenn der Wind mindestens eine Geschwindigkeit von 74,9 Kilometern in der Stunde erreicht. In Fachkreisen misst man die Windgeschwindigkeit auch in „Beaufort“, wobei der Sturm bei 9 Beaufort (Bft) beginnt. Die Beaufortskala wurde zwar nach Sir Francis Beaufort (1774 – 1857), einem Hydrografen der britischen Admiralität, benannt, der allerdings nur für ihre Entwicklung verantwortlich zeichnet. Auf der 1. Internationalen Meteorologischen Konferenz in Brüssel im Jahre 1835 wurde diese Windskala erstmalig angenommen.

Stürme lassen sich – ebenso wie Winde – unterschiedlich gruppieren und definieren. Spricht man bei einer Windstärke von 8 Bft bereits von „stürmischem Wind“und kann man feststellen, dass schon einmal die Zweige auch größerer Bäume brechen und ziemlich hohe Wellen auf dem Meer zu verzeichnen sind, so beginnen die wirklichen Stürme – wie bereits erwähnt – bei einer Windstärke von 9 Bft. Dabei wird der Seegang als hoch bezeichnet, da sich hohe Wellen mit verwehter Gischt bilden und der Beginn der so genannten Brecher sich abzeichnet. An Land bedeutet es, dass bereits Schäden an Häusern entstehen können und Gegenstände wie Gartenmöbel und leichte Blumentöpfe durch die Gegend geweht werden.

Stürme von der Stärke 10 Bft bezeichnet man als schwere Stürme. Diese Winde können bereits Bäume entwurzeln sowie – vor allem junge und ältere, kranke – Baumstämme brechen. Die sehr hohe See bei schweren Stürmen führt zu hohen Wellen mit schweren Brechern. Windstärke 11 bedeutet orkanartige Stürme mit schwerer See.

Heftige Böen sorgen für schwere Sturmschäden an Dächern, Fahrzeugen und anderen Dingen. Windbruch – wie man schwere Waldschäden bezeichnet – ist bei orkanartigem Sturm keine Seltenheit. Wer hier zu Fuß unterwegs ist, der kann sich kaum auf den Beinen halten. Ab Windstärke 12 beginnt der Orkan.

Stürme, die nur von kurzer Dauer sind – manchmal ist es lediglich eine Frage von Sekunden – bezeichnet man auch als Sturmböen. Nicht selten werden Stürme von starken Regenfällen begleitet. Weitere Wettererscheinungen, die Sie im Zusammenhang mit dem Begriff „Sturm“ finden, sind Schnee-, Hagel- und auch Sandstürme. Während die beiden ersten Formen des Sturmes, welche von Schnee oder Hagel, begleitet werden, in unseren Breitengraden zu finden sind, herrschen die Sand- oder auch Staubstürme genannten Winde vorwiegend in Wüstengebieten vor. In Gebirgsregionen finden Sie zudem Föhnstürme. Unter Föhn versteht man warme, trockene Fallwinde.

Stürme sind nicht nur Wettererscheinungen, vielmehr bringen sie vielerorts – zumeist unerwünschte – Folgen mit sich. Sturmschäden können Windbruch, Ernteausfälle oder auch Zerstörungen von Hab und Gut sein. In Küstennähe treten vielfach Überschwemmungen auf. Auch Schiffe und vor allem kleinere Boote können bei Stürmen in Gefahr geraten.

Bleibt zuletzt die Frage, wie Stürme überhaupt entstehen. Sie können zum einen dadurch entstehen, dass hohe Druckunterschiede in relativ kurzer Entfernung auftreten, oder aber zum anderen durch topografisch bedingte Kanalisierungen der Winde – wie beispielsweise in engen Tälern. Dass Stürme eher auf den Meeren denn an Land auftreten ist eine Tatsache